Leh - Kargil - Srinagar

06.10.2017
Meine Reise geht weiter. In Leh wird es langsam kalt, die Touristen verlassen die Stadt, die Leute schließen ihre Läden und wer es sich leisten kann, der zieht über die Wintermonate weg von hier. Da Leh im Winter nur per Flugzeug zu erreichen ist, wird die Versorgung mit frischen Lebensmitteln knapp und erheblich teuer.
Ich will weiter ziehen .....mein Ziel ist die Stadt Srinagar in Kashmir. Ich habe mich erkundigt und mir wurde gesagt, dass die Stadt für Touristen sicher ist. Obwohl es 2 Tage zuvor wieder Tode bei einem Anschlag am Flughafen gab, habe ich trotzdem kein ungutes Gefühl in mir. Die einzige Möglichkeit sonst von Ladakh wieder wegzukommen ist die gleiche Stecke mit dem Jeep wieder zurück nach Manali zu fahren, oder mit dem Flugzeug nach Delhi.....da für mich keine der beiden Varianten in Frage kommt, bleibt nur die Möglichkeit weiter nach Kashmir zu reisen. Von dort aus, so mein Plan, soll es dann weiter gehen mit meiner Indien Rundreise. Erst nach Dharamsala, wo der Dalai Lama lebt, dann Amritsar und weiter nach Rajasthan. Phil, der Sohn meiner netten Gastfamilie, bringt mich früh um 6 Uhr zum Bus. Wir verabschieden uns herzlich und ich bekomme von ihm noch eine Einladung auf die Cayman-Islands.....dort arbeitet er in einem Hotel. Ja toll...wiedermal merke ich....ein Jahr ist viel zu kurz.... Ich habe so viele Leute von überall auf der Welt getroffen und so viele liebe Einladungen bekommen. Ich könnte locker noch ein Jahr länger reisen.... Aber jetzt liegen erst einmal wieder 2 Tage Busfahrt vor mir.
Auf dieser Reise treffe ich Claire aus London. Zusammen mit einem Japaner, der übrigens 8 Jahre in Düsseldorf gelebt hat und sehr gut Deutsch spricht, sind wir im Bus die einzigen Touristen zwischen lauter Muslimischen Leuten. Und da Claire und ich auch noch den gleichen Rucksack haben, sind wir uns auf Anhieb sympatisch. Da um diese Jahreszeit kein Bus mehr direkt nach Srinagar fährt, werden wir zu einem Stop-Over in Kargil gezwungen. Die Fahrt in die Stadt dauert 8 Stunden und führt uns, begleitet von schwerer Kashmiri-Musik durch die karge, jedoch auch impossante Landschaft. Kargil war 1999 umkämpft im sogenannten Kargil-Krieg zwischen Indien und Pakistan, als die pakistanische Armee einmarschierte und die Stadt für sich beanspruchte. 77% der Menschen die hier leben sind Muslime und ich kann wiedermal nicht verstehen, warum Indien diese Region beansprucht. Aber dafür weiß ich auch zu wenig über den geschichtlichen Hintergrund und mag mich im Moment auch nicht damit beschäftigen. Nur mit Indien, wie wir es uns vorstellen, hat diese Region für mich nichts zu tun. Hier leben nur 19% Hindus und die Stadt ist alles andere als bunt, laut und chaotisch....Im Gegenteil....für mich wirkt die Stadt schwer und düster....
Wir müssen 7 Stunden in Kargil auf den Nachtbus nach Srinagar warten. Warum nur ein Nachtbus fährt, das konnte mir auch niemand erklären. Also versuchen wir die Zeit irgendwie rum zu bekommen und laufen durch die Stadt, besuchen ein Museum, in dem es gerade kein Licht gab und wandern danach weiter den Berg rauf, bis die Straße zu Ende ist und es nicht weiter geht. Wir wollen gerade umkehren, da schaut eine ältere Frau über die Mauer ihres Anwesens und winkt uns ruft uns freundlich lächelnd zu: "Chai, Chai!!" Eine Einladung zum Tee!...Warum nicht, wir haben ja unendlich viel Zeit. Wir betreten ihr Anwesen. Sofort werden uns zwei Stühle und ein Tisch gebracht und so sitzen wir draußen neben Djamilla und 2 Teenagern, ihren Enkelinnen, trinken Tee und schauen ihnen beim Tomaten schneiden zu und später schnippeln wir einfach mit. Es ist echt lustig .....wir unterhalten uns mit Händen und Füßen, weil keiner Englisch spricht. Die Zeit vergeht dann doch recht schnell. Es wird langsam dunkel und so machen wir uns auf den Weg zur Bus Station. Nochmal 8 Stunden Fahrt bis Srinagar. Der Bus füllt sich. Ich sitze mit Claire zwar bis vorn, aber es ist so eng, dass wir unsere Füße nichtmal ausstrecken können und ich frage mich, wie ich das 8 Stunden aushalten soll. Außerdem ist es richtig kalt und ich bin froh, dass ich mir in Leh einen Schal aus Yak-Wolle gekauft habe unter dem es schön kuschlig ist. Links neben mich setzt sich noch ein Vater mit seinem kleinen Sohn auf dem Arm. Offensichtlich findet der Kleine es auch kalt und so merke ich, wie mein Schal immer ein Stückchen weiter in seine Richtung wandert. Claire sitzt rechts neben mir und zittert auch schon....okay...der Schal ist groß genug für alle und so sitzen wir eng an eng unter meinem Yak-Schal. Schlafen kann ich auf dieser Fahrt nicht wirklich und nach einer gefühlten Ewigkeit und ohne Gefühl in den Beinen erreichen wir um 6 Uhr früh die Stadt Srinagar. Mir ist kalt, ich bin übermüdet und ich habe Hunger. Ich hatte mir, wie immer keine Unterkunft in voraus gebucht und nur eine Visitenkarte mit einer Hostel-Empfehlung in der Tasche. Claire ging es ganau so. Wir sitzen noch etwas verpeilt im Bus, als ein junger Mann kommt und uns anbietet, auf seinem Hausboot zu übernachten. Srinagar ist nämlich bekannt für den Dal-Lake und die Übernachtungen auf einem solchen. Wir sind anfangs etwas zögerlich und ich hatte ja auch noch die Hosteladresse......aber da die Busstation außerhalb der Stadt liegt, wir eigentlich auch nicht wussten, wie wir in die Stadt kommen sollten und die kleine Claire neben ihrem Rucksack auch noch eine Gitarre, und 2 riesige Kartons mitschleppt, nahmen wir das Angebot an. So sitzen wir kurze Zeit später in einem kleinen klapprigen Auto auf der Fahrt in die Stadt. Unterwegs hält Younis, so heißt unser Fahrer, an der Straße an einem Local-Imbiss an und wir genießen einen Chai und irgend so etwas undefinierbares in Fett gebackenes Etwas....egal...der Hunger treibt es rein. Kurze Zeit später erreichen wir sein Hausboot und mein erster Eindruck ist alles andere als gut. Oh...mein Gott!! Das Boot sieht aus ziemlich abgefrackt aus. Aber gut....vielleicht ist es ja innen besser. Claire ist voll begeistert, während sich meine Begeisterung in Grenzen hält. Über eine sehr schmale, wackelige Holzbrücke ohne Geländer betreten wir das schwimmende Guesthouse. Die Einrichtung ist sehr alt und erinnert mich eher an die 20-iger Jahre... aber irgendwie hat es auch etwas , was mich dann doch zum bleiben bewegt. Wir schmeißen unser Gepäck auf die Zimmer und überlegen, was wir mit dem angebrochen Tag noch machen. Es ist gerade mal 8 Uhr früh und wenn wir uns jetzt schlafen legen, dann ist der ganze Tag hinüber. Also beschließen wir, die Stadt zu erkunden. Ich brauche nach 2 Tagen aber erst einmal eine heiße Dusche und möchte meine Klamotten wechseln. Ich betrete das Badezimmer und denke, Ohje...warum habe ich es mir nicht vorher angeschaut?  Die Dusche ist eigentlich keine richtige Dusche...alles ist versifft und erinnert eher an Vorkriegszeiten. Folie liegt auf dem Boden aus. In den Bretterwänden sind die Ritze so groß, dass man sieht, wie das Wetter draußen ist. Das Klo steht erhöht auf einer Art Bretterbox und als ich den Deckel öffne, sehe ich den Fluss unter mir. Na toll !!! Heißes Wasser kommt auch nicht aus der Brause, sondern nur aus dem Hahn. Okay...es gibt ja noch einen Eimer...also wird es eben mal wieder eine Bucket-Shower...besser als nichts.
Mit einer mündlichen Wegbeschreibung von Younis und frisch geduscht machen wir uns dann, mit dem Lonley Planet bewaffnet, auf den Weg die Stadt zu erkunden. Wir wollen etwas Sightseeing in der 1,2 Mio Stadt machen und Claire wollte sich unbedingt einen Schal kaufen...Ja, wir sind in Kashmir und was kauft man da?......Kashmir- Schals 😉  Es ist ein schöner sonniger Tag. Wir laufen durch die Straßen und was mir sofort auffällt....viel Militär mit Waffen im Anschlag, gepanzerte Fahrzeuge an den Straßenrändern, verschleierte Frauen und die Männer tragen hier zu 80% Quamis, die typische islamische Kleidung. Ich Frage mich...." Bin ich noch in Indien?" ...Eine Moschee an der anderen und Touristen kann man an einer Hand abzählen. Mich erschleicht ein komisches Bauchgefühl und ich sage zu Claire, dass ich mich hier nicht wohl fühle. Zu dem Zeitpunkt wurde mir klar....ich muss hier wieder weg...und zwar so schnell wie möglich....Zu viel negative Energie!!
Noch war ich aber da und ich beschloss, mit meinen Augen nur die schönen Dinge zu sehen und wahrzunehmen. Ich konnte die Situation jetzt nicht ändern, sondern nur für mich das Beste draus machen. Also schaute ich mich um und sah einen wunderschönen Dal- Lake mit den unzähligen Hausbooten, ich sah die herrliche bergig grüne Landschaft um die Stadt (liegt auf 1700m) und ich sah freundliche Menschen. Wir schlenderten durch enge Gassen und ich gewöhnte mich auch langsam an die immer währenden Blicke der Einheimischen. Wir legten unsere Tücher um den Kopf und besuchten einige Moscheen (wenn wir denn reingelassen wurden) unter anderem auch die Rozabal-Grabstätte. Die Geschichte um dieses Haus, in dem sich die Gräber von 2 muslimischen Heiligen befinden, ist für mich sehr rätselhaft. Einer von ihnen, namens Yuz Asaf soll eigentlich Jesus von Nazaret sein. Nachdem er seine Kreuzigung überlebt haben soll, sei er nach Indien gewandert und nun soll er in Srinagar nach jüdischer Tradition begraben sein.
Jesus, Moslem, Juden !!!??? ...Das ist mir alles zu unverständlich und wirft bei mir die Frage auf, ob die Christen, Katholiken, Juden und die Moslems nicht doch mehr Gemeinsamkeiten haben, als uns im Laufe der Jahre gesagt wurde? Jedenfalls wird der Rozabal-Schrein als Grab Jesu Christi bezeichnet. Wir dürfen das Gebäude leider nicht betreten.
Irgendwo am Straßenrand machen wir eine Pause, als ein älterer Mann uns in einem sehr guten Englisch freundlich anspricht und fragt, wo wir denn her kommen. Als Claire sagt, dass sie aus England kommt, freut er sich und fängt gleich an wie ein Wasserfall zu reden. Er ist Schneider und hat für so viele Kunden in England genäht, er hätte aber auch viele Kunden in der Schweiz und in Deutschland und um die Ecke wäre sein Shop mit Kashmir-Schals. Und da Claire sich ja sowieso einen kaufen wollte, nehmen wir seine Einladung an und gehen mit ihm. Wir betreten ein sehr ordentliches und sauberes Geschäft, in dem sich die in Plastik eingepackten Schals fast bis zur Decke stapeln. In der oberen Etage stapeln sich die Stoffballen und fertig genähte Kleidungsstücke. Sofort holt Gulzar Salama all die Urkunden und Dankesschreiben, die er von seinen Kunden bekommen hat und präsentiert sie uns stolz. Es gibt Chai und leckere Kokosmakronen vom Bäcker nebenan. Dann fängt der Shopping-Marathon an. Natürlich sind Kashmiris auch gute Geschäftsleute und Gulzar wittert seine Chance. Und so werden uns unendlich viele, wirklich sehr schöne Schals aus den riesigen Stapeln präsentiert...nicht nur das.....Gulzar ist in seinem Element und bringt uns auch noch seine Schneiderkreationen aus dem Obergeschoss....Hosen, Westen und Jacken die er mal genäht hat. Naja....schöner Leinenstoff, aber die Style´s erinnern mich eher an die 90-iger. Und dann kramt er doch tatsächlich einen alten "Hugo Boss" Katalog hervor. Ich staune und kann es gar nicht glauben.....Ich weiß nicht von wann der ist, aber die Sachen darin sind teilweise schöner als die aus der heutigen Kollektion.....
Claire wühlt sich weiter durch die Schal-Berge und ich.....ich habe keinen Bock auf Shopping. Ich genieße den Chai und die wirklich leckeren Kokosmakronen...und überlege weiter, wie ich von Srinagar am schnellsten wieder weg komme und wohin ich gehen soll? ....Da hilft auch die nette Begegnung nicht......mein Gefühl hat sich trotzdem nicht geändert.
Zwischenzeitlich hat sich wahrscheinlich rumgesprochen, dass wir in dem Laden sind, denn dann kommt noch Amjid, Gulzars Sohn und Irfan, ein Cousin, der doch tatsächlich in Lausanne lebt und dort einen Laden,  in dem er....wie könnte es auch anders sein..... Kashmir-Schals verkauft. Es ist ein lustiges, lautes Treiben in dem Laden und je länger ich sitze, so merke ich, wie der Shoppingrausch doch ansteckt.
Ich schaue mich um und entdecke schöne Stoffe für eine Kurta und ich entschließe mich, mir eine nähen zu lassen. Und schwupp...ehe ich mich versehe, bin ich zusammen mit Gulzar bei einem befreundeten Schneider und bekomme an einem Tag eine maßgeschneiderte Kurta für umgerechnet 40€.
Wir werden noch zum Essen eingeladen und als ich auf die Uhr schaue, dann ist es bereits 21 Uhr......Eigentlich wollten wir ja nur für ein paar Stunden in die Stadt.....Ich bin jetzt seit 3 Tagen auf den Beinen ohne wirklichen Schlaf. Claire fallen auch schon die Augen zu und so geben wir zu verstehen, dass wir todmüde sind und doch jetzt gehen möchten. Als wir raus kommen ist es stock dunkel, die Straßen sind Menschenleer und Autos fahren auch nur noch vereinzelt.....eine düstere Atmosphäre, irgendwie gespenstisch und außerdem sehr kalt. Wir sind froh, dass Amjid sich anbietet, uns mit dem Auto zu unserem Hausboot zu bringen. Dort angekommen steht Younis schon da und erwartet uns mit den vorwurfsvollen Worten: "Where were you???? I was worried, because I told you not to stay so long in the evening!!! It´s dangerous!!!"....Wir beruhigen ihn, erzählten von unserem erlebnisreichen Tag und machten einen Plan für den Nächsten. Unser Ziel ....der Vegetable-Market auf dem Dal-Lake. Ein Markt auf dem See, auf dem die Händler ihre Waren von Boot zu Boot verkaufen......Einziger Haken....der Markt fängt früh um 5 Uhr an. Das heißt, um 4 Uhr aufstehen und wieder nichts mit lange schlafen. An dem Abend falle ich zusammen mit all meinen Klamotten ins Bett und schlafe wie ein Stein....
Younis klopft um 4 Uhr an die Tür.....Ich bin wie ferngesteuert und krabble mit halb offenen Augen aus dem Bett und bewege mich ins Bad, oder besser in die Nasszelle.
Zurück im Zimmer wundere ich mich, warum meine Banane auf dem Boden liegt, hatte ich sie doch gestern neben mich auf den Schrank gelegt......Komisch!!! Ich hebe sie auf und als ich mir das Teil anschaue, sehe ich.......OH GOTT !!!!! DIE IST ANGEFRESSEN!!!! Hatte ich in der Nacht doch tatsächlich Besuch von einer RATTE!!! Und das direkt neben meinem Bett!!! Mir wird schlecht und ich ekel mich.....Ich schau mich im Zimmer um, durchsuche meinen Rucksack um sicher zu gehen, dass das Vieh sich nicht noch irgendwo versteckt. Ich klopfe an die Tür von Claire´s Zimmer und erzähle aufgeregt von meinem Rattenerlebnis. Sie schaut mich mit großen Augen an und fängt an zu lachen.......Dann hol ich Younis, zeige ihm das Teil und gebe ihm zu verstehen, dass ich auf keinen Fall noch eine Nacht in diesem Zimmer verbringen werde. Und wieder kommt in mir hoch: " Ich muss hier weg!!! So schnell wie möglich!!!"
Wir sind pünktlich um 5 Uhr an der Bootsanlegestelle und besteigen einen wunderschönen Kahn, der an eine Gondel in Venedig erinnert. Es ist noch dunkel, still und unheimlich kalt, aber zum Glück gibt es Decken, in die wir uns dann sogleich auch einkuscheln. Wir müssen einige  Zeit im Morgengrauen fahren, bis wir den Floating-Market erreichen. Als wir dort ankommen ist irgenwie eine gespenstische Stimmung.....die Nebelschwaden steigen aus dem Wasser und ich blicke in die düsteren Gesichter der Händler auf ihren Booten. Der Bootsführer lenkt uns etwas an die Seite und so schauen wir dem Treiben zu. Es kommen immer mehr Händler, das Feilschen beginnt und es ist interessant zu zuschauen. Wir bleiben einige Zeit dort, bevor wir uns entschließen, uns noch ein wenig über den Dal-Lake fahren zu lassen. Wir sind allein auf dem See und genießen die Ruhe....Weit und breit kein anderes Boot zu sehen. In unsere Decken eingewickelt, sehen wir wie die Sonne aufgeht und sich auf der glatten Wasseroberfläche spiegelt - ein wunderschöner Anblick!!
Und es ist, als ob die Zeit still steht........
Nach 4 Stunden sind wir zurück......es ist gerade mal früh um 9 und der ganze Tag liegt noch vor uns. Wir besuchen den Sonntags-Markt...ist uns aber zu viel Trubel.... schauen nochmal bei Gulzar im Shop vorbei.....es gibt wieder Chai, Kokosmakronen und noch mehr Schals ...und noch mehr Trubel..... Ich habe nur einen Wunsch...ein schönes ruhiges Plätzchen in der lauten Stadt. Das finden wir ein Stück weiter in einer Seitenstraße. Ein kleines Restaurant in einem Hinterhof mit einem schönen Garten. Müde fallen wir auf die Stühle, bestellen uns etwas zu essen und erzählen uns gegenseitig unser halbes Leben. Das war ein sehr schöner Moment und wir haben es genossen..... Am liebsten wären wir ewig sitzen geblieben, doch als wir auf die Uhr schauen stellen wir fest....Ohje...es ist bereits 16 Uhr!!! Ich muss noch zum Schneider meine Kurta abholen und schauen, wo ich mein Flugticket her bekomme...denn ich möchte nicht, wie Claire mit dem Bus wieder Tage unterwegs sein....NEIN...ich schmeiße kurzerhand all meine Pläne, wie Dharamsala, Amritsar etc......hin, denn das einzige, wonach ich mich jetzt sehne, sind Sonne, Strand und Meer!!! ....und außerdem hatten wir Younis versprochen, vor Einbruch der Dunkelheit am Hausboot zu sein und mit ihm ein Bier trinken zu gehen.
Das was sich für uns so easy anhört....ein Bier trinken zu gehen...gestaltet sich in Kashmir etwas schwierig. Wir gehen einfach in den Supermarkt, oder an die Tanke.....Hier ist Alkohol verboten und es gibt auch keinen legal zu kaufen......nichtmal ein Bier!!! Aber viele junge Leute hier in der Stadt wollen sich nicht an die Traditionen halten und bezeichnen sich auch nicht als gläubige Moslems, so erklärte uns Younis. So gibt es wohl in der Stadt versteckt mehrere illegale "Schnapsläden".
Auf dem Rückweg vom Schneider sehe ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Schild mit der Aufschrift "Flight-Tickets". Für mich gibt es nur eins...so schnell wie möglich in den Laden.....Kurze Zeit später habe ich ein Flugticket für den nächsten morgen in der Hand....Ein Lichtblick!!! Nur noch eine Nacht auf dem Hausboot, die ich in Claire´s Zimmer verbringe (wegen der Ratte).....
Und dann geht´s auf nach Goa!!!




unser Bus










die Stadt Kargil





die Frau hielt ihr Kind förmlich zum fotografieren aus dem Fenster....sie selbst versteckt sich dahinter


Claire genießt den Chai


Djamila und ihre Enkelinnen






unser Frühstücksplatz in Srinagar



die Altstadt von Srinagar






auf dem Hausboot


mein "romantisches" Zimmer










der Laden der Familie Salama



die Schneiderei



wunderschön...der Dal-Lake im Morgengrauen


Floating-Market








Sonnenaufgang













Drive-Inn :-))


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